Bericht – Deutsche Bestenermittlung Windsurfer LT

Der Tiebreak entscheidet zugunsten von Frank Spöttel

1973 fand am Chiemsee die erste Deutsche Bestenermittlung der Windsurfer statt. Ernstfried Prade gewann damals überlegen. Deutlich spannender ging fast 50 Jahre später Anfang Oktober das Comeback mit dem neuen Windsurfer LT aus.

Nach drei Kursrennen bei wenig Wind und hochsommerlicher Temperatur lag ein Trio aus Harry Schönmüller, Frank Spöttel und Lasse Brudek gleichauf vorne. Es standen aber noch zwei Marathons um die drei Chiemsee-Inseln an, die zur Gesamtwertung zählten. Das erste Long Distance sicherte sich Schönmüller vor Spöttel und Kai Bürger, somit musste am letzten Tag der zweite Langschlag die Entscheidung bringen. Am Start haderte das Feld der 13 Teilnehmer noch mit dem leichten Wind, doch schon vor der Fraueninsel ging bei Föhnsturm die Post ab. Heftige Böen ließen dann die lange Zielkreuz zurück zum Vereinsgelände des Regatta Surfclub Chiemsee (RSCC) zum taktischen Kraftakt werden, am Schluss hatte Spöttel die Nase knapp vorne und schaffte damit im Tiebreak den Sieg vor dem punktgleichen
Schönmüller.

Auf den weiteren Rängen folgten Lasse Brudek, Kai Bürger und Alois Mühlegger. Die Plätze sechs und sieben wurden ebenfalls durch Tiebreak geklärt – Markus Brudek konnte durch einen fünften Rang im letzten Marathon das Duell Nord vs. Süd gegen Armin Reulein gewinnen. Als einzige Dame trotzte Anna Bach den widrigen Verhältnissen – von Windstille bis satten fünf Beaufort. Sie gehörte zur starken Crew des WC Jade Wilhelmshaven, die das traumhafte Chiemgau zum Urlaub zwischen BL-Finale (eine Woche vorher) und Windsurfer-Regatta nutzte.

Wettfahrtleiter Fredi Dillmann bei der Siegerehrung: „So ein Rennen hab ich am Chiemsee noch nicht erlebt.“ Mega zufrieden zeigten sich die Teilnehmer, den wie immer sorgten die Clubmitglieder drei Tage rundum für das leibliche Wohl. „First class“ meinte einer.