Bericht: iQFOiL Youth/Junior Europeans 2022 in Brest, FRA

Die Europameisterschaften der IQ Foiler für die Altersgruppen U19 und U17 fanden dieses Jahr
vom 29.10. bis 05.11. im französischen Brest statt. Bei insgesamt fast 300 Startern gingen auch
sieben deutsche Athleten an den Start, um sich im stürmischen Atlantik vor der bretonischen Küste
mit der internationalen Konkurrenz aus 25 Ländern zu messen. Unter der Leitung von Trainer
Diederik Bakker traten mit Sophia Meyer, Jakob Ditzen, Levin Rosken und Elias von Maydell vier
Berliner U19 Athleten an, während die U17 Foiler Lucy Schleicher, Lenny Friemel und Eddie
Burger allesamt dem neu gegründeten bayerischen Landeskader entstammen.
Direkt vor der Europameisterschaft, vom 24. is zum 29.10., bereitete sich die Open WindFoil Youth
Trainingsgruppe mit 9 Teilnehmern sich bei äußerst anspruchsvollen Bedingungen mit ihrem
Trainer Diederik Bakker auf die Europameisterschaft vor.
Dieses Training wurde von den DSV Jugendseglern, dem DSV und nicht zuletzt von den Eltern
unterstützt.
Auf diese Weise gut vorbereitet ging es schon am ersten Tag für die Jugendlichen bei der EM
richtig zur Sache. Nach zunächst schwachem Wind frischte dieser im Laufe des Tages deutlich auf
und zeigte mit Böen bis 25 Knoten, was die Nachwuchssportler in den nächsten Tagen zu
erwarten hatten. Besonders Lenny Friemel gelang es im Slalom mit drei Platzierungen unter den
ersten vier, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen, was er mit einem breiten Grinsen quittierte.
Auch Sophia Meyer und Jakob Dietzen konnten sich in der oberen Hälfte der Rangliste behaupten.
Tags darauf zeigte sich der Atlantik vor Brest von seiner wilden Seite. Bei Sturmböen bis 40
Knoten waren keine Rennen möglich, sodass sich die Athleten in den aufgestellten Materialzelten
der Pflege ihres Equipments, oder bei Getränken und Crêpes, der Pflege ihres Wohlbefindens
widmen konnten.
Auch an den darauffolgenden beiden Tagen hielt der äußerste Westen Frankreichs eine ganze
Menge Wind und Welle für die jugendlichen Foiler bereit. Unter teils extremen Bedingungen mit
Starkregen und Böen deutlich jenseits der 25 Knoten kämpften sich die Athleten über die beiden
Regattafelder vor der Brester Küste. Besonders der massive Wellengang war für viele deutsche
Teilnehmer eine neue Erfahrung. „Upwind hatte ich bei den Course Races ́nen guten Speed und
gute Höhe. Downwind hab ́ ich in der Welle versucht zu überleben…“ berichtete Lucy Schleicher
lachend.
Ähnlich erging es ihrem bayerischen Vereinskameraden Eddie Burger, der jedoch seine
Fähigkeiten besonders bei den Slalom Rennen immer wieder aufblitzen ließ.
Vor den Medal Races am Samstag, für die sich keiner der deutschen Teilnehmer qualifizieren
konnte, fand am Freitag abschließend ein Marathon statt, der die Teilnehmer bei idealen
Bedingungen und Sonnenschein weit aus der Brester Bucht herausführte. Auf dem 30 Kilometer
langen Kurs konnte Sophia Meyer mit einem zehnten Platz nochmals ein Ausrufezeichen setzen.
Die beste Platzierung der deutschen Teilnehmer im Gesamtklassement belegte mit einem 15.
Platz Lenny Friemel vom SV Wacker Burghausen. Aber auch alle anderen deutschen Teilnehmer
wussten mit einer soliden Leistung zu überzeugen. Bereits in der vorangegangenen
Trainingswoche hatten die jugendlichen Nachwuchstalente dank der professionellen Betreuung
durch Diederik Bakker die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und ihre Fähigkeitenkontinuierlich auszubauen. „Das Potential der jungen Athleten ist deutlich zu erkennen, auch wenn
es da noch die ein oder andere Baustelle gibt“, so Bakker.
Dass Deutschland über Spitzensportler in diesem Bereich verfügt, hat Sebastian Kördel mit dem
Weltmeistertitel 2022 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dieses Potential muss genutzt werden,
um die Leistungsträger in dieser neuen Olympischen Disziplin voranzubringen und weiteren
Nachwuchs an diese attraktive Sportart heranzuführen.
Und wie andere Nationen eindrucksvoll belegen: gegen Baustellen helfen Wassertage,
Wassertage, Wassertage, ….