Windsurfer LT  World Championships in Down Under

Ein Bericht von Teilnehmer Herbert Weynand GER-097

Perth 2023, Weihnachten ist gerade vorbei und vielleicht schneit es ja in Deutschland, nein, daran möchte ich bei 30 Grad nicht denken. Die Weltmeisterschaft in der internationalen Windsurfer LT-Klasse (IWCA) ist angesagt. Mit mir und zwei weiteren Deutschen haben sich 240 Fahrerinnen und Fahrer aus aller Welt für dieses Event angemeldet und ich bin einer davon. Morgen geht es los. Da schießen mir doch die Tränen in die Augen, denn ein Traum wird wahr.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht geht es zum Anmelden in den South of Perth Yacht Club. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie ich mich gerade fühle! Der Check-in klappt tadellos, nach dem Wiegen habe ich ein Kampfgewicht von 81,1 kg und ich werde in der Gewichts-Gruppe B starten, mit knapp anderen 50 Bewerbern. Vier Herren- plus eine eigene Damen-Gruppe sind eingeteilt. Darunter auch einige sehr bekannte Namen, ehemalige Worldcupper, Weltmeister und Olympiamedaillen-Gewinner wie Scott McKercher, Lars Kleppich oder Bruce Kendall.

Weiter zur Boardausgabe des Windsurfers, nagelneue Longboards stehen gegen eine Leihgebühr für die eingeflogenen Teilnehmer zur Verfügung. Auch das läuft reibungslos. Aufriggen und schon geht’s los mit einem Training bei netten 20 Knoten Wind auf dem Melville Water. Die Eröffnungsfeier am Abend mit anschließendem BBQ ist eine willkommene Gelegenheit, mit anderen Teilnehmern sowohl aus der ganzen Welt als auch mit den australischen Gastgebern ins Gespräch zu kommen.

Mit zwei Kursrennen bei gemütlichen vier Bft. starten die Races, das erste glückt mit Platz 28 nicht ganz, aber dafür gelingt mit Rang 13 fast der Sprung in die Top-Ten. Der zweite Wettfahrttag fordert mich bis zum Letzten, vier Kursrennen bei 20 Knoten Wind bringen die Ergebnisse 20, 18, 11 und 16. Richtig heftig gestaltet sich am nächsten Tag das Marathon Race. Alle Teilnehmer an einer Startlinie und auf einem Kurs, dazu Wind in Spitzen bis zu 32 Knoten, es geht ums Überleben. Mit Platz 15 in meiner Gewichtsklasse kann ich zufrieden sein.

Neben Kursrennen und Marathon steht als dritte Disziplin der Slalom im K.o.-System am nächsten Tag an. Sechs bis sieben Fahrer in den Vorläufen, übers Viertelfinale komm ich locker ins Halbfinale der besten 16 Starter. Dort ist die Konkurrenz enorm. Mit Rang 5 in meinem Heat verpass ich knapp den Endlauf der besten Acht, aber in der Endwertung ergibt das Platz 9. Ebenso wie für Scotty O’Connor, einem ehemaligen Worldcupper, der jetzt auf Fidschi lebt.

Mit weiteren drei Kursrennen (15, 8, 22) schließt das sportliche Programm der WM eigentlich fast ab, wobei mir mit Rang 8 im vorletzten Lauf mein Highlight gelingt, damit reicht es am Ende für Position 16. Der Freestyle und ein Super Slalom der besten vier Racer bringt dann das Ende der Weltmeisterschaft.

Ein traumhaftes Wetter, der warme Wind, die super Stimmung und eine perfekte Regattaleitung und Organisation haben uns an jedem Veranstaltungstag begleitet.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mir die Daumen gedrückt haben, euch allen ein herzliches Dankeschön. Es war für mich eine traumhafte Zeit in Perth. Zum Abschluss sage ich auch Danke dem South of Perth Yacht Club, dieser hat eine wunderbare Weltmeisterschaft mit 50 % Sport und 50 % Spaß bei respektvollem Umgang miteinander ausgerichtet.

Link zu allen Ergebnissen: https://sopyc.com.au/windsurfer-worlds-2023/

Fotos: https://windsurferclass.smugmug.com/