Windsurf Weltmeisterschaft am Steinhuder Meer bricht alle Rekorde

Incredible Week – auf dem Steinhuder Meer fand vom 12-16. Juni die größte Windsurfregatta einer Klasse statt, die es je in Deutschland gegeben hat!

Eigentlich sollte es einfach sein einen Rückblick über ein solches Event zu verfassen. Zumal es unzählige Aussagen wie die des Weltverbandes gibt, die man einfach zitieren kann:

Steinhuder Meer, Germany – The Raceboard World Championships, held from June 12th to 17th, 2023, witnessed an electrifying display of windsurfing prowess as athletes from across the globe battled for the coveted title. Against the backdrop of the picturesque Steinhuder Meer, competitors showcased their skills across 12 races, braving varying wind conditions in an adrenaline-fueled spectacle. The event, hosted by the Yacht-Club Niedersachsen Hannover, proved to be a record-breaking success. (Piotr Oleksiak, IWA General Secretary)“

Aber selbst wenn man seitenlange Zitate verwenden würde, wäre die Gefahr groß, dass man nicht alle Besonderheiten und beteiligte Personen erwähnen würde, denn die Weltmeisterschaft am Steinhuder Meer mit 168 gemeldeten Teilnehmern aus 21 Ländern war  nicht nur das größte Windsurfevent in dieser Klasse, was es je gegeben hat, sondern beeindruckte die Teilnehmer und Gäste auch mit einem besonderen Konzept und Ausgestaltung, die selbst in der langen erfolgreichen Geschichte der Raceboardklasse die Messlatte um 100% nach oben gelegt und für Begeisterungsstürme gesorgt hat.

Rückblickend war diese Raceboardweltmeisterschaft eine Blaupause für eine nachhaltige und erfolgreiche Zusammenarbeit des ausrichtenden Vereins, des Yachtclubs Niedersachen und der beteiligten Klasse, der Deutschen Windsurfing Vereinigung (DWSV) mit dem Ziel, ehrenamtlich 5-6 Tage spannende Wettkämpfe auf höchstem Leistungssportniveau auf dem Steinhuder Meer anzubieten und gleichzeitig den Teilnehmenden und ihren Familien und Gästen an Land ein Feuerwerk an Gastfreundschaft und Kulinarik zu bieten. Und wie das Feedback aller Teilnehmer gezeigt hat, wurde das Ziel nicht nur erreicht, sondern übertroffen, und was als Idee des hannoverschen Raceborders Lars Deiterding vor 2 Jahren bei der internationalen Deutschen Meisterschaft am Steinhuder Meer begann, wird jedem Raceboarder lange in Erinnerungen bleiben.

In einzigartiger Weise ist es dem Organisationsteam gelungen, in 18 monatiger intensiver Arbeit mit wöchentlichen Meetings ein Weltmeisterschaft vorzubereiten, die keine Wünsche offen ließ. Das gute Zusammenspiel zwischen benötigten Funktionen Sportwart (Lothar Knopf) als zentraler Ansprechpartner, Organisationswart (Axel Quandt), Mediawart (Florian Weber), 1. & 2. Vorsitzenden Petra Weber & Simone Knopf und dem Regattaleiter und erstem Vorsitzenden der DWSV (Thomas Michaelis) war dabei ein wesentlicher Faktor um die vielen Anregungen die Lars als Fahrersprecher des DWSV und Mitglied des Technical Committees des Weltverbandes immer wieder auf den Tisch gebracht hat; aufzunehmen und so perfekt umzusetzen.

Parallel startete Lars die Informationskampagne um wirklich (persönlich) alle Racebordfahrer weltweit zu erreichen und ihnen eine Teilnahme zu ermöglichen. Der DWSV investierte sogar in eine spezielle „Rent&Buy“ online Plattform um den Teilnehmern ein einfaches Vermitteln von Leihmaterial zu ermöglichen. Ein Blick in die Meldeliste zeigt, dass sich die Arbeit von Lars mehr als gelohnt hat. Eine Vielzahl von ehemaligen Weltmeistern und Olympiateilnehmern hatte sich angemeldet. Dies versprach für die Rennen eine extrem hohe Leistungssichte und Spannung bis zum Schluss.

Und dank des unermüdlichen Einsatzes von mehr als 60 Helfenden vom YNC, DWSV Mitgliedern und Familienangehörigen wurde die Weltmeisterschaft dann auch an Land zu einem großen Fest, bei dem sich alle Windsurf-Familien und Gäste sehr wohl fühlten.

Der mehrmalige Weltmeister Frank Spöttel, der auch dieses Mal die Veteranenklasse gewann, beschreibt das Event als eine allen Belangen perfekte Meisterschaft  mit einem täglichen Social Programm und einer Verpflegung, die einzigartig war. Die Verpflegung, organisiert bzw. selbst zubereitet von Axel, stellte alles in den Schatten, was es jemals bei einer Regatta gegeben hat.

Ähnliche Posts gehen aktuell auf allen Social media Kanälen der WM ein, und spiegeln die große Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dieser Veranstaltung wieder.
Die Mischung aus einem sportlichen Top Event mit spannenden Rennen bis zum letzten Tag und fast schon familiären Rahmenbedingungen an Land machen die Veranstaltung zu einem einzigartigen Erlebnis für die WettkämpferInnen und Wettkämpfer und ihre Familien aber auch natürlich für den Veranstalter und die große Zahl an Helfenden.

Die Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes und Schirmherrin der WM, Mona Küppers, nahm sich am Eröffnungssonntag viel Zeit, um in die Veranstaltung einzutauchen und den Dialog mit den Teilnehmenden aus aller Welt aber auch mit den verantwortlichen des YCN zu suchen. In Ihrer emotionalen Eröffnungsrede sprach Sie zu Recht von der einzigartigen großen internationalen Raceboard-Family, die ihresgleichen sucht.

Auf der sportlichen Seite gab es 12 faszinierende Rennen, die gezeigt haben, wie einzigartig das Raceboard bei allen Bedingungen funktioniert. Unter der hervorragenden Wettfahrtleitung von Thomas Michaelis und Jan Prokat wurde bei idealen Gleitbedingungen am Mittwoch sogar ein Marathon auf dem Steinhuder Meer gestartet, bei dem die Insel Wilhelmstein die Leemarke markierte und den Teilnehmenden bei Laufzeiten zwischen 1,5 und 3 Stunden netto alles abverlangte.

Dabei war der Weltmeistertitel der Herren bis zum Schluss heißumkämpft. Am Ende siegte der mehrmalige Weltmeister Maksymilian Wojcik dennoch verdient punktgleich vor dem Spanier Jorge Maciel Andres und Patrik Pollak aus der Slovakei.

Bei den Damen gab es seit langem Mal wieder ein Feld von über 25 Startern und Deutschlands Topsurferin Jennifer Bouhier gelang mit dem dritten Platz der Sprung auf das Treppchen. Weltmeisterin wurde Jana Slívová aus Tschechien, gefolgt von der US-Amerikanerin Farrah Hall die 2012 und 2020 auch bei Olympia gestartet war.

In der U 23 Division hinterließen die Youngsters einen hervorragenden Eindruck und zeigten, dass das Raceboard auch bei Jugendlichen Surferinnen und Surfern einen sehr hohen Stellenwert hat. U 23 Weltmeisterin wurde Tina Zemane aus Lettland während sich bei den Jungs Dani Sánchez aus Spanien die Goldmedaille umhängen konnte.

Aus deutscher Sicht war sicherlich der 3. Platz von Jenny Bouhier herausragend, aber auch die beeindruckende Leistungsstärke mit 15 deutschen Teilnehmern im abschließenden Goldfleet der Herren in dem an den letzten 3 Tagen der Weltmeister ermittelt wurde, ist bemerkenswert. Andre Hartung war häufig unter den ersten Dreien und obwohl er zwei Wettfahrten nach einem Schwertbruch streichen musste, erreichte er einen beachtlichen achten Platz. Aber auch Moritz Martin, Markus Bouhier, Fabian Aldinger und Lasse Brudek gelang es immer wieder ganz nach vorne zu fahren bzw. sogar eine Wettfahrt zu gewinnen. Und auch Lars als Grandmaster gelang trotz Doppelbelastung als Organisator und wenig Training der eine oder andere Platz unter den Top Ten. Bester deutscher Jugendlicher in der U 23 Division war Robin Rockenbauch mit einen sehr guten 4. Platz. Beste deutsche Jugendliche wurde Amelie Beßeling auf dem 21 Rang.

Die Raceboard-WM war ein sportliches Highlight für die Region des Steinhuder Meers und alle Besucher, die das Event vor Ort mitverfolgten. Neben den Wettfahrten wurde den Teilnehmenden und Besuchern ein spannendes Rahmenprogramm geboten, welches am Sonntagabend mit einer spektakulären Feuershow von „ed.fire“ startete. Vom Seminar mit Monty Spindler, einem der besten Segelmacher weltweit, über brasilianische Livemusik am Mittwoch zur Siegerehrung mit anschließender „The winner is“-Party herrschte vor Ort eine rundum gesellige und internationale Atmosphäre, die allen Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.